In seinem Vortrag am 10. Mai 2024 diskutierte Dr. Jochen Kleinschmidt Konzepte der neorealistischen Schule der internationalen Beziehungen (IB) und ging dabei auf die Fragen ein,
- wie eine Großmacht definiert wird, ob Russland als Großmacht anzusehen ist,
- wie das Konzept einer „multipolaren Weltordnung“ einzuschätzen sei,
- ob es eine Sicherheitskonkurrenz zwischen Russland und der Ukraine bzw. der NATO gegeben habe,
- ob ökonomische Konkurrenz eine Rolle im Konflikt Russlands gegen den Westen spielt,
- ob die Bezeichnung „Stellvertreterkrieg“ vertretbar ist bzw. welche Bezeichnung besser geeignet wäre?
- Handelt es sich im Krieg Russlands gegen die Ukraine um einen imperialen Krieg?
Er sieht den Krieg Russlands eher autotelisch (als Selbstzweck) und erklärt, wieso die russische Machtelite gewalttätigen Konflikt nach außen benötigt.
Kleinschmidt plädiert für eine andere Sichtweise auf Russland: nämlich als ein Rentierstaat, der dem „Ressourcenfluch“ unterliegt, sowie als personalistische Diktatur.
Kleinschmidt fordert eine deutlich anderen Politik in Bezug auf Russland, um den Gefahren für Europa begegnen zu können:
- Ablösung der fossilen Wirtschaftsmodelle
- Überwindung der „Wahrheitskrise“ in westlicher Gesellschaften
- Ein Ende der Universalisierung wirtschaftlicher Motive in Politik und Gesellschaft
Dr. Jochen Kleinschmidt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Internationale Politik der TU Dresden.
Mehr Informationen:
https://tu-dresden.de/gsw/phil/powi/intpol/die-professur/ma/dr-jochen-kleinschmidt
Kontakt: https://x.com/JKleinschmidtIR
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